Die „Choppermania“ packt das Land: Je länger die Gabel, desto besser. Die „Ride Inn“ Shops haben eine lange Erfahrung im Bau von extremen Schwedenchoppern – und darin diese Bikes Straßen- und Alltagstauglich zu machen, ohne dass dabei die Optik zu leiden hat. Wie dieses rollende Kunstwerk auf zwei Rädern einmal mehr zeigt…
Lange Gabeln, sparsame Details, Lackierung mit graphischen Mustern – wie oft haben wir diese Standard-Features eines Schwedenchoppers schon aufgelistet? Hierzulande machen es die Zulassungsvorschriften immer schon schwierig, einen „echten“ Schweden auf die Räder zu stellen, aber es gibt zahlreiche Customizer, die diese Herausforderung erfolgreich angenommen haben. Wer sich für einen Chopper entscheidet, wählt eine absolut kompromisslose Art der Fortbewegung: Fahren um des Fahrens willen. Keine Digitaluhr in der Verkleidung hetzt einen von Tankstop zu Tankstop, keine Kurvenstrecke lockt, die Kratzfestigkeit der Fußrasten auszuloten. Wozu braucht man 130 PS, wenn man doch genug Drehmoment hat, um jederzeit flott voranzukommen?
Nein, einfach in den Sattel schwingen. Arme hoch an den Lenker und die Nase in den Wind hängen – das ist das pure Chopper Vergnügen . . . Auch beim „Ride Inn“ Löhne kommt man diesem Ideal so nah wie möglich, diesen Schwedenchopper zeichnen dennoch einige Besonderheiten aus, die es verdienen erwähnt zu werden, dies ist Schweden-Stil „Deluxe“: Just vor der Custom PERFORMAMCE 2001 fertiggestellt, rollt das Edelteil in einem Fahrwerk von Penz Performance. Für einen Schwedenchopper -zumindest zum damaligen Zeitpunkt- ein absolutes Novum, gaben doch die Penz Rahmen bis zur gleichzeitigen Vorstellung des „Game Over“ Rahmens eher als „Low Rider“ Basis. Das „Ride Inn“ beweist, dass es auch anders geht. Im Fahrwerk hämmert ein serienmäßiger 1.440er Twin Cam V-Twin seinen Vier-Vierteltakt. Das Triebwerk liefert mehr als genug Leistung für eine entspannte Fortbewegung inklusive Leistungsreserven, denn Leistung muß im Falle einer Harley immer als Produkt aus PS und Drehmoment betrachtet werden! Radspezialist Rick’s lieferte die passende „Hardware“ für den Fahrbetrieb, wie in deutschen Landen üblich dreht sich hinten eine 250er Gummiwalze auf einem 10 Zoll breiten Aluminium-Bett. Da sag noch einer, in Deutschland seien „magere Zeiten“ angebrochen… Zahlreiche Arbeitsstunden des Rinn Inn stecken in den Metallarbeiten an Tank und Fendern – wer glaubt, dass Minimalisierung im Stil eine Erleichterung der Arbeit ist, hat noch kein Schwedenbike richtig betrachtet! Bei diesem kann man auch mit der Lupe hinsehen und wird feststellen: Dieses Bike ist „ready to ride“. Fertig für „The long Run . .“
Text: Horst Rösler
Fotos: Peter Schulz